Roman Fischer, der Bass und ich

Verfasst am Mittwoch, 2. Jun 2010


Dank einem freundlichen Wink des Schicksals kam ich gestern tatsächlich doch noch auf das Konzert von Roman Fischer (und Kasabian), nachdem ich schon jegliche Hoffnung aufgegeben und mir etwas anderes vorgenommen hatte. Gegen 20 Uhr trudelte ich mit meiner bezaubernden Begleitung im Astra ein und wir schummelten uns samt unseren wahnsinnig unpraktischen Bierbechern in die dritte Reihe vor der Bühne, während Roman und Band den ersten Song anstimmten.

Leider kam mir der Auftritt a bissel kurz vor, aber er hat mir trotzdem sehr viel Freude bereitet. Um ehrlich zu sein, war es etwas anders, als ich es mir vorgestellt hab. Ich wusste zwar nicht, wie es live wird, da ich ja glorreicherweise das letzte Konzert im Roten Salon verplant und Romans Musik erst einige Tage später kennengelernt habe. Dennoch hat man ja immer ein bestimmtes (Hör-)Bild im Kopf und manchmal stimmt dieses mit der Realität nicht überein. So auch gestern. Romans Stimme klingt live im Gegensatz zu seinen Aufnahmen echter, authentischer und roher. Je länger ich darüber nachdenke, desto besser finde ich das. Weil er eben nie zu perfekt klang und das die Nähe zwischen Bühne und Publikum doch ausmacht. Ich könnte mich nie von etwas persönlich angesprochen fühlen, wenn ich das Gefühl hätte, dass es perfekt ist. Denn ich bin es nicht und sonst auch niemand, wenn wir mal aufrichtig sind.

Es wurde nicht darauf verzichtet die Strophen von “Into Your Head” und “Lightscapes” zu singen, aber ich habe mich mit ihnen präventiv angefreundet. Umso schöner prasselten die Refrains auf uns ein. Und bei “Let It Go” hab ich innerlich geschunkelt. Auch alle anderen gespielten Songs waren schön. Ich werd grad zu nem kleinen schwärmenden Mädchen, glaub ich. oO

Insgesamt muss ich sagen, dass es mir gut gefallen hat und ich froh und dankbar bin, dass ich da sein durfte/konnte. Aber andererseits muss ich auch hinzufügen, dass da sicherlich noch Luft nach oben ist. Zwischenzeitlich kam Roman richtig aus sich raus, schien dann aber wieder ruhiger und zurückhaltender zu werden. Ich freue mich jedenfalls auf das nächste Mal in Berlin und werde mich zeitnah darum bemühen, meiner Verpeilnis Einhalt zu gebieten.

Was auch total klasse war, war das kurze Gespräch mit Roman nach dem Konzert. Wir haben auch ein Foto gemacht, was gestern abend noch richtig gut aussah, heute bei normalem Tageslicht allerdings sehr dunkel ist und wir dank dem roten Licht wie Hobbykommunisten ausschauen. So sehr ich mich auch bemühe es irgendwie so zu bearbeiten, dass es nicht aussieht, wie eine Art Red Light Special oder ein Pixelsalat, ich scheitere. Zudem sehe ich darauf wie ein phlegmatisches Frettchen aus. Also wie auf jedem Foto eigentlich. Deswegen habe ich es oben nicht gepostet, sondern ein Bild vom Konzert. Ja, ick weeß, Eitelkeit und so. Eigentlich seh ich ja wahnsinnig geil aus, aber Fotos sind leider nicht imstande meine einzigartige Präsenz einzufangen. Und Videos schon gar nicht. Wenn dann die Lichtverhältnisse einem zwischen die Beine treten, wirds auch nicht besser. Leider waren alle Gesprächsteilnehmer zu aufgeregt, um auf die Idee zu kommen, ein Foto mit Blitz zu machen.

Danach spielten Kasabian. Lustig war es, als jemand in der Meute hinter uns gefragt hat: “Wer ist Kasabian?” Wir haben das ignoriert, uns schnell drei Songs angehört und sind dann abgezischt, weil wir schon eher gegangen sein wollten. Wir waren danach nämlich im Magnet mit zwei weiteren Bands verabredet.

Active Child spielten als Vorband. Ich finde, sie sollten sich dringend in Active Child & The Bass umbenennen, denn eben jener scheint der Frontmann bei denen zu sein. Der war so heftig drauf, dass wir und einige andere kurzzeitig überlegt haben, jeweils einem der Nachbarn in die Bierflasche zu krökeln. Wäre der Flaschenhals nicht so schwer zu treffen, hätten wir das bestimmt gemacht. Das von den menschlichen Bandmitgliedern produzierte schwermütige Jodelgekreiche gab einem den Rest, weswegen wir dann rausgegangen sind, um den Auftritt der White Rabbits abzuwarten. Dieser war dann auch sehr schön und ich bin immer noch vom zweiten Drummer beeindruckt, der auf seine Drums eingedrescht hat, als würde er ihnen den Bass von Active Child rausprügeln wollen. Sehr gut.

Und was haben wir gestern gelernt?

  • Fotos im Dunkeln mit Blitz machen
  • der Bass sollte keine eigene Band haben
  • ich bin von aggessiven Trommlern leicht zu beeindrucken

In diesem Sinne: Danke für die ungeteilte Aufmerksamkeit! Bis dann, denn!

Über mich

Mein Name ist Alex und ich verfasse hier originelle Beiträge zum Werte-verfall. Mehr über mich erfährst du hier. Solltest du mir irgendetwas mitteilen wollen, dann kannst du dies gern hier tun. Viel Spaß!

Ohrwurm



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V.

2. Juni 2010 um 19:08
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1

Ich liebe phlegmatisches Frettchen.
Und auch hier nochmal: danke für einen gar wunderbaren Abend! :)

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Alex Storm

2. Juni 2010 um 20:51
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2

ja, me too, obwohl ich es bereits sehr oft gesagt hab: danke :black_heart: